Planung/Ausführung: 2021-2023
Bauschaft: BLT Baselland Transport, Basel
Statik/Bauleitung: Jauslin Stebler, Basel
Lichtplanung: art light, St.Gallen
Landschaft: Westpol Landschaftsarchitektur, Base
Baumeister: Walo Bertschinger/ Marti, Basel
Elektro: Elektro Schmidli, Oberdorf
Metallbauer: Gysin Asiko, Böckten
Fotos: Barbara Bühler, Basel/ rsA, Basel
_Ausgangslage
Die Waldenburgerbahn war bis ins Jahr 2021 eine Schmalspurbahn mit einer Spurbreite von 750mm. Sie verkehrte einspurig zwischen der Kantonshauptstadt Liestal und der Gemeinde Waldenburg.
Das ehemalige Waldenburgerli mit seiner eigenen Spurbreite, einspurig geführt und seinen nicht mehr zeitgemässen Infrastrukturbauten hatten ausgedient.
Mit der teilweise doppelspurigen Gleisführung konnte die Reisezeit verkürzt und den Fahr-Takt erhöht werden.
Die BLT (Basellandschaftliche Transport AG) vom Kt. Baselland für das bedeutungsvolle Projekt beauftragt, definierte Streckenabschnitte und vergab diese mittels einem öffentlichen Submissionsverfahren als Lose an ARGs (Arbeitsgemeinschaften).
Die Streckenführung von Hölstein bis nach Niederdorf definierte das Los 4.
In diesem Streckenabschnitt liegt die Haltestelle Hölstein Süd mit einem Höhenunterschied von mehr als 5m zwischen Haltestellen- und Quartierstras-senniveau.
Dieser topografischen Besonderheit galt es unter Einbezug der heutigen Ansprüche gerecht zu werden…
_Projekt
Mit einem Rampen- u. Treppenbauwerk konnte der Höhenunterschied zwischen neuer doppelspuriger Haltestelle – Hölstein Süd – und der Dammstrasse überwunden werden. Die Fahrgäste werden über eine Perron Auffächerung zur Rampe und die Treppe geführt. Auf der Rampe beginnt der gemächliche Ab- /Aufstieg, die Treppe ermöglicht den Shortcut.
Das Erschliessen der Dammstrasse mit dem Haltestellenperron wird durch das neue Bauwerk zu einem sinnlichen Erlebnis, ein unangestrengtes, vermeintliches geradeaus Gehen ins Quartier oder zum Perron. Für kurzangebundene steht die gewendelte Treppe zur Verfügung.
Die Lichtinszenierung unterstützt die Adressbildung des Bauwerks, die Wegführung und löst die Signaletik.
Die Dammstrasse sowie die Perron-Auffächerung binden das Bauwerk kontextuell ein. Die über 540° drehende Rampe schafft regengeschützte Veloabstellplätze und einen gedeckten Einstieg der Rampe und der Treppe.
_Konstruktion
Das realisierte Rampen- u. Treppenbauwerk ist eine Sichtbetonkonstruktion, die Konklusion aus den Ansprüchen der BLT. Der Materialisierungs-, Konstruktions-entscheid basierte auf der geführten Nachhaltigkeitsdiskussion mit reinen Stahl-, Holz-, Hybridkonstruktionen sowie den Erfahrungen im Bereich – Infrastrukturbauten.
Die Rampe ist ein in seiner Abwicklung über 55m langer Betonträger (liegendes C-Profil). Die massiven Brüstungen sowie die drei gelochten Betonscheiben sind statisch bedingt. Die Dimensionen wurden aufs Minimum ihrer Ansprüche reduziert. Die Perron Auffächerung ist mit der Stützmauer statisch wirksam verbunden und bildet das Podest der Rampe und der Treppe.
Die Metallbauarbeiten wurden situativ aus dem über die ganze Streckenführung eingesetzten Geländer, Absturzsicherungen transformiert.